30. Dresdner Fernwärme-Kolloquium: Beliebtes Branchentreffen feiert rundes Jubiläum

Bereits zum 30. Mal treffen sich heute und morgen Experten aus ganz Deutschland zum Dresdner Fernwärme-Kolloquium im World Trade Center. Sie alle bewegt die zentrale Frage, wie die Wärmewende in Deutschland gelingen kann. AGFW-Geschäftsführer Werner Lutsch appellierte an die 450 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Versorgungsunternehmen, Politik, Forschung und Industrie:
„Die Wärmewende findet genau jetzt statt, in den Köpfen der Menschen und in den vielen Städten und Gemeinden vor Ort. Von der Bundesregierung benötigen Unternehmen und Bürger deshalb klare Signale und verlässliche Rahmenbedingungen. Die Relevanz des Wärmesektors für das Gelingen der Energiewende insgesamt muss stärker betont und auch durch politisches Handeln gelebt werden. Nur wenn dieser gesamtgesellschaftliche Wille erkennbar ist, werden kommunale Wärmepläne auf Akzeptanz stoßen und Veränderungen auch konkret umgesetzt werden.“
Lutsch lobte das große Engagement der Versorger bei der Transformation ihrer Netze. Der konsequente Ausbau klimaneutraler Energien sei ein wichtiger Schritt zur Erreichung der Klimaziele in Deutschland. Gemäß einer Studie der Prognos AG liegt der Investitionsbedarf für den Aus- und Umbau der Wärmenetze bis 2030 bei 43,5 Milliarden Euro. „Damit diese Mammutaufgabe gelingt, benötigen die Unternehmen stabile Förderkonditionen und praxisnahe gesetzliche Regelungen.“ Dazu zählen aus Sicht des Verbandes die Verstetigung der Bundesförderung effiziente Wärmenetze, die Stärkung der Kraft-Wärme-Kopplung, eine Modernisierung der AVBFernwärme-Verordnung und Anpassungen der Wärmelieferverordnung.
Im Rahmen der Vorträge diskutierten die Teilnehmenden über aktuelle energiepolitische Entwicklungen und die rechtlichen Rahmenbedingungen. Einen Schwerpunkt bildete der Blick auf kommunale Wärme- und Transformationspläne. Hier berichteten Vertreter von Kommunen und Versorgern von ihren Erfahrungen aus der Praxis. Am zweiten Kongresstag stehen verschiedene Optionen zur grünen Fernwärmeerzeugung sowie die Digitalisierung der Wärmenetze im Fokus. 60 Unternehmen zeigen in der begleitenden Ausstellung an beiden Tagen innovative Produkte und Lösungen rund um Planung, Erzeugung und Weiterentwicklung der Fernwärme.